domenica, dicembre 31, 2006

Guts Neus!

Børnis Rom-Blog verabschiedet sich für dieses Jahr von seinen Lesern. Lasst es euch gut gehen, wo auch immer ihr gerade steckt, und passt auf euch auf!

Und unter Alkoholeinfluss Vorsicht mit den Sprengkörpern, möchte euch die Ioanna sagen!



lunedì, dicembre 18, 2006

Paradosso (II)

Fussgängerzone markiert in Rom ein Gebiet, in dem man nicht als Fussgänger unterwegs sein darf.

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Es weihnachtet sehr (IV)

Ich habe einen bösen Verdacht. Maria wurde dieses Jahr von Erden entführt - und ausgetauscht. Die Aliens wollen die Ankunft des Herren verhindern, und die Erde in dunkle Zeitalter zurückwerfen! Und schon streuen sie die Vorzeichen ihres schändlichen Tuns in Trastevere - so seht, links des Erlösers nähert sich ein himmliches Wesen - und es ist nicht der Erzengel Gabriel...


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Wenn das der Duce wüsste...

E.U.R. steht in Rom nicht nur für Währung, sondern auch für Esposizione Universale di Roma. Mussolini plante das sogenannte Viertel im Süden Roms für die Weltausstellung 1942. Klassischer Grundriss römischer Planstädte, und auch ansonsten eine interessante Mischung aus Razionalismo und Neoklassizismus.

Das bekannteste und markanteste Gebäude ist das heute sogenannte Colosseo quadrato. Dieses war ursprünglich angelegt, um Ausstellungen zum Faschismus zu beherbergen.

Direkt daneben befindet sich mein Dojo, weswegen ich drei Mal die Woche an dem Klötzchen vorbeikomme. Interessant war es, seit letzter Woche zu sehen, wie weit man sich mittlerweile von den ursprünglichen Verwendungszwecken des Duce entfernt hat:


Casino Royale ist der neue James Bond-Streifen, der 2007 in Italien anläuft. Machen sie eindrucksvoll Werbung für - wenn das der Duce wüsste!

Die schlechtesten Sakralbilder unserer Zeit

Wer kennt sie nicht, die leidige Erfahrung im vatikanischen Museum. Man hat alles gesehen, und nähert sich dem absoluten Höhepunkt, der sixtinischen Kapelle. Heiss auf die Nackedeis von Michelangelo macht einem da die römisch-katholische Kirche einen Strich durch die kunsthistorische Wolllust. Sie leitet nämlich den ganzen Besucherstrom durch den Keller in die sixtinische Kapelle. Und zwingt dazu, die sog. zeitgenössische sakrale Kunst in diesem Keller des Grauens zur Kenntnis zu nehmen.
Traumatisiert durch diese Erfahrung hier ein Post, um einfach mal loszuwerden und zu sammeln, was sich in römischen Kirchen an Verbrechen der Gegenwart befindet. Als Mahnmal für die Nachwelt.

I) Ende Oktober. Fundort: Santa Maria del Popolo. Neben den wunderbaren Fresken von Pintoricchio. Eieiei.


II) Mitte November. Fundort: Santa Prisca auf dem Aventin. Aua.


III) Mitte Dezember. Fundort: San Francesco a ripa. Spooky...


Dieses Bild entfaltet seine volle ästhetische Wirkung jedoch erst in Kombination mit der Elektro-Madonna zur linken:


to be continued!

domenica, dicembre 17, 2006

Es weihnachtet sehr (III)

Im letzten Weihnachtspost habe ich geschrieben, dass an allen zentralen Stellen Roms Weihnachtsbäume zu finden sind. Auch an der spanischen Treppe findet sich dieser formschöne Weihnachtsbaum:

Irgendeine Werbung für ein Sprachinstitut. Sicherlich kennt der Besitzer jemand, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der in der öffentlichen Verwaltung der Stadt sitzt und für die spanische Treppe etwas zu sagen hat.
Ansonsten sind auch die Luxus-Einkaufstrassen (z.B. Via dei Condotti) weihnachtlich getrimmt.


Und auch die skurillen Gestalten, von denen ich in dem Post sprach, scheinen sich mit wachsender Nähe zu Weihnachten zu vermehren. Mundharmonikaspielend tingelte dieser Zeitgenosse durch die Läden, auf der Suche nach für eine milde Gabe für ein goccio di vino..

Ja, und auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln sieht man, dass der Weihnachtsstress so langsam einsetzt. Glückliche Kinder mit Ballons größer als sie selbst markieren ihre Position in der Straßenbahn, so dass man sie im pränatalen (im italienischen Sinne) Stress nicht übersieht / vergisst:


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Riscaldamento (IV)


Stufa.
Ein Heizlüfter. Einzige Möglichkeit, die Hütte bei nächtlichen 8°C auf bewohnbaren Temperaturen zu halten. Natürlich nicht nachts, weil die Teile neben 1800 Watt Wärmeleistung auf Licht produzieren. Wer bei dieser Art der Heizung auf die Idee kommt, auch noch die Waschmaschine anzustellen, versetzt das ganze Haus in Dunkel und darf unter dem Schein seines Handydisplays den Sicherungskasten suchen.
Bei der Isolation römischer Häuser wäre es ebenso sinnvoll, das Ding zum Heizen auf den Balkon zu stellen. Aber die direkte Wärmestrahlung macht es erträglich, zu Hause zu sein. Bis die Stromrechnung kommt...

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sabato, dicembre 16, 2006

Es weihnachtet sehr! (II)

Rom putzt sich ganz schön raus für Weihnachten. An den zentralen Stellen werden beleuchtete Weihnachtsbäume aufgestellt (auch vorm Petersdom, den man unten im Hintergrund sieht). Und die schwedische Botschaft und IKEA schirmherrschaften eine Glühweinparty auf dem Pincio, einen von Roms romantischesten Aussichtspunkten.

Bis auf die Tatsache, dass man mit Spaniern um Alkohol anstehen musste, eine schöne und entspannende Sache.

Besonders die Modehäuser kümmern sich um extravagante Weihnachtsdekorationen. Fendi hat dieses Jahr einen Gürtel um die eigenen Filiale auf der Via del Corso gelegt.

Ansonsten sind die Straßen woll von skurillen Weihnachtsaktivitäten und -dekorationen. Zum Beispiel dem omnipräsenten Weihnachtsmann, der sich mit letzter Kraft am Fenstersims festhält. Oder diese beiden lustigen Gestalten unten, welche weihnachtsliederspielend durch die Via Arenula zogen. Der linke von den beiden blies dabei in ein Dingens, was früher wohl mal ein Schaf war. Eine komische Vorstellung wenn man sichs mal genauer überlegt.


Der andere schien irgendwie auf dieses ganze Rattenfänger-von-Hameln-Outfit zu stehen. Schien aber trotz akuter Nähe zum Tiber und zur Cloaca Maxima wenig Erfolg mit seiner Flöte gehabt zu haben...

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Riscaldamento (III)

Meine Herren,

das Boot sinkt. Der Kahn ist am Absaufen. Finito. Schwimmwesten anlegen, bereitmachen zur Evakurierung!

Gestern gegen 1800 wurden endlich die Heizungsrohre geflutet. Offensichtlich hielten die Rohre mangels Wartung dem Druck nicht stand. Wassereinbruch im Hinterdeck!
Die Kombüsensektion steht komplett unter Wasser, wie erste Schadensmeldungen bestätigen:


Mit primitiven Mitteln (Mopp und Lappen) versuchen die Leichtmatrosen den Wassermassen Einhalt zu gebieten. Nächsten Donnerstag verlassen die Ratten endlich das sinkende Schiff für zwei Wochen Fronturlaub...

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venerdì, dicembre 15, 2006

Lästerstunde

Eine Sache, die mir an Rom nicht passt, ist die Tatsache, dass man die ganze Zeit aufpassen muss, dass man nicht derjenige ist, an welchem notorische Mangelzustände und Missstände hängenbleiben.

Die Zahlen von der Roma Tre (eine kleinere der römischen Unis) wurden jetzt veröffentlich. 38.000 Studenten teilen sich: 1 Wohnheim mit 72 Plätzen, und 1 Mensa mit 400 Plätzen. Natürlich müssen die Studenten selbst schauen, dass sie bei diesen Zuständen a) satt werden und b) ein Dach über dem Kopf haben. Das bedeutet, der Staat wälzt 500 EUR Mietpreis für ein Zimmer und Ernährungskosten auf die Familien ab. Die Sapienza (meine Uni) hat ein Wohnheim mit 200 Plätzen. Über welches es total die Kontrolle verloren hat, weil diejenigen Studenten, welche einen subventionierten Wohnheimplatz "gewonnen" haben, es als Doppelzimmer an Gastarbeiter weitervermieten und den Gewinn kassieren.

Auch im akademischen Betrieb wird es immer mehr Usus, dass private Repetitorien akademische Inkompetenz, vielleicht auch von Seiten der Studenten, auffangen. Bei meinen Fächern geht es noch, aber ich möchte hier wirklich nicht Jura studieren und täglich kämpfen müssen, nicht derjenige zu sein, der bei dem Mangel an Professorenzeit, Lehrkräften und Examensterminen auf der Strecke bleibt.

Unten ein Bild von der Schlange vor dem Kopiercenter:

Ähnliches Beispiel: Toiletten. Ich trinke hier kein Bier mehr, weil es in Bars exakt eine Toilette gibt. Für Männlein wie Weiblein. Während die Bar gewinnträchtig Drinks ausschenkt, sollte man lieber schauen, wie man mit den Altlasten selbst fertig wird. In der Regel hat dies, in Kombination mit der Abwesenheit öffentlicher Toiletten, folgende Konsequenz für das Stadtambiente:

Die Abwesenheit von Toiletten lässt die Stadt übrigens von Restaurantbesitzern kompensieren, an welche man sich tagsüber am besten wendet.

Anderes Beispiel: Streik. Wer nimmt es den notorisch unterbezahlten Busfahrern in einer Stadt wie Rom übel, dass sie über die Zustände klagen? Aber wir sind alle angewiesen auf die öffentlichen Verkehrsmittel. Wohl dem, der bei Streik den Druck privat, d.h. mit PKW abwenden kann und nicht zu denjenigen gehört, die Opfer des staatlichen Fehlverhaltens sind. Erst wenn man laut genug mit Generalstreik schreit (der hing nämlich diese Woche wie ein Damoklesschwert über dem öffentlichen Leben), wird man überhaupt wahrgenommen:

Die Reaktion: "Band-Aid-Solutions", wie die Zusage von Sofortzuschüssen etc. Aber eine Lösung der Strukturprobleme ist nie in Sicht. In keinem Bereich. Platzmangel, Inkompetenz usw. werden weitergereicht von Institution zu Institution, bis sie bei den Privatpersonen ankommen, und auch dort rumgereicht werden (z.B. in Form von Mietpreisen), bis es endlich an irgendeinem hängen bleibt...

sabato, dicembre 09, 2006

Obacht! Best of Hinweisschilder

Rom will dem Touristen doch nur helfen. Bzw. zu etwas decency gereichen. Das gilt vor allem für Körpersprache:


Ich widerstehe ja schon seit gut 15 Jahren dem Drang, Steckdosen anzufassen. Wer das immer noch nicht schafft (er hier zum Beispiel), den warnt ein fachmännisch angebrachter Zellulose-Schutzfilm davor, dass die Steckdose kurzgeschlossen ist. Sonst hätte man ja hier dranrumgefummelt:


Ja, die meinen es doch im Prinzip nur gut. Man will ja nicht dass was passiert. Dass man zum Beispiel Hals über Kopf in den Brunnen fällt:


Wir haben es echt versucht. Es ist schwer, dem Schild beim Fall in den Brunnen gerecht zu werden. Aber bei weitem nicht so schwer wie beim unteren Bild:

Auch interessant ist die Modifikation altbekannter Piktogramme, damit das auch der Italiener versteht, was damit gemeint ist. Und versteht, dass er die Zigarettenpackung doch bitte mit dem Motorino zum nächsten Abfalleimer fahren soll:



to be continued!

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venerdì, dicembre 08, 2006

Es weihnachtet sehr!

Es weihnachtet sehr in Rom! Kinder, schreibt eure Briefe an den Weihnachtsmann, und werft sie in den Briefkasten am örtlichen Spielwarenladen - vanno direttamente al polo nord!


Auf allen größeren Plätzen sind Weihnachtsmärkte aufgebaut, welche richtig weihnachtliche Athmosphäre vermitteln. Nur ohne Glühwein. Aber Dank der vielen Schießbuden kann man diesen hier mit jeder Menge Spumante dolce für wenig Geld ersetzen. Ich hoffe, dass niemand dieses Bild an das Bundesamt für Zivildienst weiterleitet, sonst wird mir bei dieser Trefferquote wahrscheinlich nachträglich noch die Kriegsdienstverweigerung aberkannt:


Naja, also ganz so weihnachtlich ist es doch nicht, hier an der Piazza Navona. Mehr Jahrmarkt-mäßig. Mit aufblasbaren Teletubbie-Imitaten und so.


Ioanna war sehr glücklich, eine aufblasbare Powerpuff-Girl-Figur gefunden zu haben. Mit Zöpfen. Weil Ioanna sehr traurig war, dass sie bei McDonald's nicht aufs Klo darf, weil sie die falsche Frisur hatte.










Auf den Weihnachtsmärkten finden sich auch jede Menge amerikanischer Touristinnen. Die man in der Regel an saisonal gut angepassten Outfits erkennt. Vera freut das und nutzt die Chance, den interkulturellen Austausch zu pflegen.


Hach, 's ist schon schön, Advent auf der Piazza Navona.

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giovedì, dicembre 07, 2006

Nanni Moretti

Heute Abend waren wir im Stammkino von Nanni Moretti, einem der bedeutendsten zeitgenössischen Regisseure Italiens. Das ist bei uns direkt um die Ecke. Heisst "Nuovo Sacher", weil Nanni so gerne Sachertorte isst.

Von ihm stammt auch der Berlusconi-Verarschefilm "Il Caimano", dank dessen Erscheinen zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl Europa eine weitere Ära Berlusconi erspart geblieben ist.

Heute abend gab es eine Aufführung eines seiner frühen Filme ("Ecce Bombo") - sehr skurril und lethargisch. Wir sind ja auch nur hingegangen, weil es danach eine Lesung vom Regisseur selbst gab:


Anschließend an den Film las der Regisseur aus seinem Tagebuch zum Film "Caro Diario" (Dt.: "Liebes Tagebuch"), welchen wir schon einmal im Sprachkurs im September genossen hatten.


Hier noch ein obligatorisches Touriphoto. Hat mich Giancarlo zu gedrängt. Die Gesichtsfarbe von mir hat nix (oder wenn dann wenig) mit Alkohlkonsum oder so zu tun, sondern mit der Tatsache, dass Giancarlo die Hand vor den Blitz gehalten hat:


mercoledì, dicembre 06, 2006

La Cuccagna, 5.12.06

21.15 Uhr, Kapitolsplatz. Malerische Kulisse, um eine Flasche Wein zu trinken. Wenn man einen Flaschenöffner hätte. Kapitolsplatz. Der Ort, an dem die römischen Verträge zur Gründung der EU unterschrieben wurden. Nächstes Jahr übrigens 50.er Geburtstag! Was stünde da näher, im Rahmen des Pan-Europäismus die italienische Polizei um das Öffnen der Flasche zu bitten:


Polizia Municipale, dein Freund und Helfer!
Wenn es nicht mit einem Schweizer Taschenmesser gewesen wäre, könnte man wirklich vom großen europäischen Gedanken sprechen.

Auf dem Weg zur Cuccagna sind wir am Marcellus-Theater hängen geblieben. Und haben für Vera den perfekten Reiseveranstalter gefunden (man beachte das klare Ansprechen der Zielgruppe!)



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martedì, dicembre 05, 2006