martedì, marzo 27, 2007

Bibliotheken in Italien

Die Nationalbibliothek ist, wie gesagt, für italienische Verhältnisse wirklich gut. Viel Licht, moderne Arbeitsplätze, und Primärliteratur ist reichlich in den Lesesäalen vorhanden.

Da die großen Vorräte an Sekundärliteratur und Zeitschriften in Archiven schlummern, muss man jedesmal den umständlichen Weg der Bestellung mit handschriftlichen Zetteln mit Durchschlägen gehen. Daher reduziert man sich automatisch auf das Wesentliche, wenn man hier arbeitet. Aber mein Wörterbuch und meine eigene Version der nikomacheischen Ethik von Aristoteles brauch ich einfach, um eine italienische Einführung in das aristotelische Konzept von ἀκρασία vorzubereiten.

Dazu muss ich mich umständlich und hochoffziell authorisieren lassen, damit ich das Buch einführen darf in die Bibliothek.


Für mein Wörterbuch habe ich keine Authorisation bekommen. Sind ja deutsch-italienische Wörterbücher da, meinte die zuständige Dame. Etwas teutonisch-besserwissererisch, wie ich danach dachte, wies ich sie darauf hin, dass die hoffnungslos veraltet sind. Meinen Augenkontakt meidend meinte sie dann, dass sie wirklich dizionari grandi haben und dass sich da schon nicht so viel geändert haben wird. Naja das Referat habe ich auch mit diesen Hürden erstellen können, und habe zugleich viele neue deutsche Wörter wiederentdeckt:
  • Fahrgashebel
  • erlauschen
  • Zerlegebesteck
  • erklecklich
  • Klavichord
  • Erdpech
  • klabastern
  • Würgengel
  • worfeln
  • Ergötzlichkeit
  • erfrechen
  • Leibgedinge
  • kraftmeierisch
  • auf dem Grüßfuß stehen
Alles in allem eine sehr wonnesame Erfahrung.