lunedì, febbraio 19, 2007

Carnevale di Venezia

Venedig, bezaubernde Stadt in der Lagune, jahrhundertelange Beherrscherin der Meere, Zentrum von Handel und Kultur, voller Anmut und Erhabenheit, kurz: la serenissima.


Stolz erhebt sich in das helle Blau und den weichen Nebel des Himmels der Campanile auf dem Markusplatz - dem Platz, von dem Napoleon sagte, dass er ein Palast sei, dessen Dach zu bilden nur der Himmel selbst würdig sei. Napoleon war es übrigens, der den Karneval nach seiner Eroberung Venedigs verboten hatte - dieser wurde erst in den 80er Jahren reanimiert.

Der Karneval in Venedig ist anders als z.B. in Köln, wenn "de Zoch kütt". Wenn man von den Touristenströmen absieht, wirkt alles erhabener, edler, anmutiger in der serenissima, geheimnisvoll statt ausgelassen.


Natürlich haben die Kostümierten auch ihren Spass daran, unter Masken ihr alter ego auszuleben und dem Exhibitionismus unter den Linsen der Touristen zu fröhnen.

Nur selten durchbrechen die Kostümierten selbst die Aura der langsamen Bewegegungen, der Erhabenheit und Unnahbarkeit für die Notwendigkeiten dieser Welt wie z.B. das telefonieren:

Oder für den Kauf eines bigletto fürs vaporetto (Wassertaxi):
Die größte Athmosphäre entfaltet der Karneval jedoch nicht tagsüber auf der piazza, sondern in der nebligen Abendstimmung, wo kostümierte Gestalten in den engen, verwinkelten Gassen der serenissima verschwinden...

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domenica, febbraio 18, 2007

Vicenza - Pazifisten und Palladio

Vicenza, eine beschauliche Stadt im Veneto, war Spielwiese eines des größten Architekten der Architekturgeschichte. Zentrales Gebäude ist die Basilica Palladiana, benannt nach ihrem Vollender Andrea Palladio. Er wurde mir der äusseren Verkleidung des palazzo della raggione beauftragt, welche er unter Orientierung an klassischen Motiven ausführte.

Andrea Palladio setzte sich ausgiebig mit dem römischen Architekten Vitruv auseinander und prägte mit seinen klassischen Motiven die nachfolgende Architekturgeschichte. Eines der bekanntesten Motive ist das sog. Palladio-Motiv, oder auch Serliana genannt. Diese besondere Säulen / Rundbogenkombination findet sich schon in der Antike und wurde von Palladio übernommen, weiterentwickelt und gerne verwendet:


Andrea Palladio errichtete in Vicenza neben unzähligen palazzi auch das bedeutende teatro olimpico - als erster Theaterneubau seit der Antike schon allein die Reise wert. Dies war jedoch wegen einer pazifistischen Demonstration gegen amerikanische Luftwaffenbasen in der Nähe von Vicenza geschlossen - ein schmerzvoller Zustand, da Vicenza ohnehin schon wie keine andere Stadt von der Mittagspause gebeutelt wird. Die Stadt ist klinisch tot von eins bis mindestens vier...


Viel dänisches Bier für durstige Demonstranten:

Die roten Fahnen wehen noch in Italien...



Zwar war die Innenstadt wirklich tot und die Hauptstrassen nicht ohne politische Parteinahme zu beschreiten, aber durch einen Rundbogen führt eine kleine scala führt auf den Hausberg von Vicenza, dem monte berico...


Auf dem Berg finden sich ein Refugium in Form von zahlreichen Villen mit wunderschönem Ausblick ins Veneto. Seit 10 Jahren etwa sind nicht nur Vicenza, sondern auch die Villen v.a. Palladios im ganzen Veneto UNESCO - Weltkulturerbe. Eine groteske Figur auf dem Mäuerchen zur Villa Valmarana deutet auf weniger demokratische Zeiten hin..

Ich war einziger Besucher dieses Kleinods, und ein netter neapolitanischer Hausmeister öffnete mir die Tür zum Herrenhaus, in dem Fresken von Giambattista Tiepolo zu Homer, Vergil und anderen Dichtern warteten...

(Opferung der Iphigenie)


Zusammen mit seinem Sohn hat Tiepolo auch noch andere Teile der Villa ausgeschmückt, welche schön den Übergang zeigen von der Darstellung mythologischer Themen zur Hinwendung zum Ländlichen und Exotischen nach Ausschöpfung der klassischen Themen.


Auf Höhe der Villen angekommen führt der Weg hinüber zur Pilgerkirche Santa Madonna di monte Berico:
Von dieser Kirche aus, welche sich über die Stadt erhebt, geniesst man einen wunderschönen Ausblick über die gesamte Stadt:

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giovedì, febbraio 08, 2007

Kampf dem Kalk!

Thesen zur Frage, warum das römische Reich denn nun wirklich untergegangen sei, gibt es viele. Unter anderem auch die, dass die Römer durch die Verwendung von Bleirohren unfruchtbar geworden sind und nach und nach ausgestorben sind.

Mein Mitbewohner Simone und ich haben hierzu vergleichende Feldstudien betrieben am heimischen Wasserhahn:

Eccoloqua - il calcare di una settimana:

Wenn das das Ergebnis von einer Woche ist, dann ist die These, dass die Wasserrohre die Römer vergiftet haben, wohl überfällig. Denn diese müssen nach einer Woche so gnadenlos verkalkt sein, dass das Blei keine Chance mehr hat, mit dem Wasser in Kontakt zu treten. Archäologischer Hinweis zur Stützung des Gegenbeweises, gefunden im Museo Civico, Padova: