ho mä dareis anthropos ou paideuetai
Gestern Abend wollten wir uns in der „La Economica“ in San Lorenzo mit einigen Teilnehmern des Sprachkurses treffen. Als wir auf der Via Tiburtina wie alle anderen vor uns durch die hintere Tür aussteigen wollten, schloss der Busfahrer diese plötzlich vor unseren Augen. Auf Zurufe reagierte er nicht und fuhr los.
Erst nach einigen Sekunden realisierte ich, dass der Fuß meiner Begleitung im Übrigen zwischen den beiden Klapptüren eingeklemmt war. Obwohl wohl gekühlt durch die laue römische Abendluft, schien sie davon weniger begeistert. Sämtliche Zurufe der Mitleid empfinden Businsassen und mir selbst wurden vom Busfahrer ignoriert. Der Höhepunkt bestand darin, dass er nach einer Minute Fahrt an der nächsten offiziellen Haltestelle (Porta San Lorenzo / Termini) hinten die Tür wieder nicht öffnen wollte. Nachdem ich daraufhin den Busfahrer in einer Mischung aus „piede fra le porte“ „apri, cazzo“ und anderen Schmeicheleien gebadet hatte, beugte er sich und öffnete die Tür. Dabei schrie er zahlreiche Dinge, die für mich (wohl besser so) ebenso unverständlich waren wie zuvor die meinigen, die an ihn gerichtet waren.
Im Nachhinein war ich schockiert und fasziniert zugleich, so viele aus meiner Sicht eher deutsche Verhaltensmuster in diesem Busfahrer zu sehen: Tiefenpsychologisch betrachtet scheint es diesem Mann wohl zutiefst zu kränken, dass in seinem Hoheitsbezirk (dem Bus) konsequent Regeln untergraben werden. Diese lauten: Vorne und hinten einsteigen, in der Mitte aussteigen. Was bei einem vollbesetzten Bus durchaus ein sinnvolles System von Insassenzirkulation schaffen kann. Auch bei nur einer Handvoll Quiriten im Bus gelten diese Regeln. Dura lex, sed lex. Und das gilt auch für diese ignoranten Touris.
Im Nachhinein war ich schockiert und fasziniert zugleich, so viele aus meiner Sicht eher deutsche Verhaltensmuster in diesem Busfahrer zu sehen: Tiefenpsychologisch betrachtet scheint es diesem Mann wohl zutiefst zu kränken, dass in seinem Hoheitsbezirk (dem Bus) konsequent Regeln untergraben werden. Diese lauten: Vorne und hinten einsteigen, in der Mitte aussteigen. Was bei einem vollbesetzten Bus durchaus ein sinnvolles System von Insassenzirkulation schaffen kann. Auch bei nur einer Handvoll Quiriten im Bus gelten diese Regeln. Dura lex, sed lex. Und das gilt auch für diese ignoranten Touris.
Wer hinten raus will, weist man durch dezentes Schließen der Hintertür auf das inadäquate Verhalten hin. Diese Aussage unterstreicht man, indem man mit einem Knopfdruck die zentralen Gefäße für die Fußdurchblutung abklemmt. Auf dass dieser Fuß abfaule und nie wieder ATAC-Hoheitsgebiet betrete! Eine derartig konsequente Durchsetzung von Normen um der Normen willen schien mir an diesem Abend im leeren Bus nicht preußischer bzw. unrömischer sein zu können. Wie dem auch sei, der Fuß ist noch dran, und das Lernziel erreicht.
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